Kinderorthopädie
Kinderorthopädie – ein Spezialgebiet der Orthopädie
Die Kinderorthopädie stellt aufgrund der Besonderheiten des noch wachsenden Organismus eine spezielle Unterdisziplin der Orthopädie dar.
Fachbereiche
Kinderorthopädie
- Behandlung von
- Diagnostik
- Therapie
- Spezialgebiete
- Vorsorge
Kinderorthopädie
Die allgemeine Kinderorthopädie umfasst das gesamte Spektrum von
Erkrankungen des Bewegungsapparates bei Kindern und Jugendlichen.
Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Vorbeugung vermeidbarer
Fehlstellungen zu.
Typische kinderorthopädische Erkrankungen sind z.B.:
- Hüftdysplasie des Neugeborenen (unzureichende Überdachung des Hüftkopfes durch die Gelenkpfanne)
- Lokale Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes (M. Perthes)
- innenrotiertes Gangbild (Coxa antetorta) „Fußstolpern“
- Fußdeformitäten, wie Knicksenk-, Sichel- und Klumpfüße
- Wirbelsäulenverkrümmungen (Skoliose)
- X- und O-Bein-Fehlstellungen
- Überlastungsbeschwerden an den Beinen (z.B. Morbus Osgood-Schlatter, Kniescheibenschmerzsyndrom)
Untersuchungsverlauf
Nach einem ersten ausführlichen Gespräch mit dem Kind und den begleitenden Eltern folgt die vorsichtige kindgerechte orthopädische Untersuchung. Das Kind sollte – je nach Alter - die Möglichkeit haben, seine Beschwerden selber zu äußern. Hierbei wird besonderer Wert auf ein einfühlsames und kindgerechtes Vorgehen gelegt, um den kleinen Patienten nicht zu verunsichern und um bestehende Ängste weitestgehend abzubauen.
Apparative Diagnostik
Sollte eine zusätzliche bildgebende Diagnostik erforderlich sein, wird dieses mit den Eltern besprochen:
- Eine Ultraschalluntersuchung ist risikoarm und schmerzfrei durchführbar; das Kind unterliegt hierbei keinerlei Strahlenbelastung.
- Röntgenuntersuchungen sind meistens zur Diagnostik von Knochenbrüchen oder Deformitäten des Skeletts erforderlich. Die Strahlenbelastung wird in unserer Praxis durch die Verwendung modernster Röntgengeräte und Filtersysteme auf ein Minimum reduziert.
Konservative Behandlung
In den allermeisten Fällen lassen sich bei Kindern nach der Untersuchung die Beschwerden durch eine ärztliche Beratung und durch konservative Maßnahmen behandeln (mehr als 90% aller Behandlungsfälle). Hierzu gehören z.B. die Aufnahme von sportlicher Aktivität bei Rückenbeschwerden durch Haltungsschwäche oder die Einlagenversorgung bei vorliegender Fehlstatik der Füße.
Operative Behandlung
Sollten operative Maßnahmen erforderlich sein, wie z.B. bei verschobenen Knochenbrüchen, Brüchen mit Gelenkbeteiligung oder anderweitig nicht zu korrigierenden Skelett-Fehlstellungen, wird dieses im Einzelfall mit dem Kind bzw. den Eltern besprochen.
Marknagelung (ESIN) bei Kindern
ESIN (elastisch-stabile intramedulläre Nagelung) ist eine kinderfreundliche Art zur Versorgung von Knochenbrüchen (Osteosynthese), bei der hochelastische und nahezu unzerbrechliche Titannägel eingesetzt werden. Diese Nägel stehen in verschiedenen Dicken und Längen zur Verfügung und werden in den Markraum der Röhrenknochen (z.B. Unterarm, Schlüsselbein, Unterschenkel, Oberarm und Oberschenkel) über kleinste Schnitte eingeführt.
Die Methode ist bei fast allen Brüchen im Bereich des Schaftes der kurzen und langen Röhrenknochen bei Kindern im Alter von ca. 3-15 Jahren anzuwenden. Bei jüngeren Kindern sind zumeist konservative Therapien wegen der noch sehr schnell verlaufenden Knochenheilung mit gutem Korrekturpotential angezeigt, bei älteren Kindern werden dann wegen des sich auswachsenden Organismus zunehmend die Versorgungsstrategien wie beim Erwachsenen angewendet.
Die Methode zeichnet sich durch folgende Vorteile aus:
- es entstehen durch kleinste Schnitte auch nur kleine Narben mit gutem kosmetischen Ergebnis
- kaum traumatisierend für das Gewebe
- sofort (Teil)belastungs- und bewegungsstabil
- nur kurze Ruhigstellungszeit des verletzten Körperteils
- schnellere Materialentfernung im Vergleich zur Versorgung mit Platten
weitere Methoden
Einsatz von Tape-, Gips- und modernen Kunststoffschienenverbänden und Orthesen (Schienenverbände mit Möglichkeit zum Einstellen der erlaubten Gelenkbeweglichkeit).
Vorsorgemaßnahmen
Kinder und Jugendliche sollten sich sportlich betätigen, um das
Wachstum der Knochen und damit die regelrechte Entwicklung des
Skeletts positiv zu beeinflussen. Eine gut ausgebildete Muskulatur
wirkt hierbei wachstumslenkend und kann z.B. einer Haltungsschwäche
vorbeugen bzw. diese beseitigen.
Auch Fehlstellungen im Bereich der Füße sind durch eine gut
ausgebildete Fußmuskulatur z.T. korrigierbar. Eine Kräftigung der
Kapsel-Bandstrukturen sowie eine verbesserte Wahrnehmung der
Gelenkstellung (Propriozeption) verbessert die Sicherheit beim
Sport und wirkt vorbeugend gegen Sportverletzungen.
Ihr Facharzt zum Thema Kinderorthopädie
Dr. med. Jörn Ankersen
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie mit
Schwerpunkt Unfallchirurgie, Chirotherapie,
Durchgangsarzt
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